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David Simon: „Homicide“ – (Spiegel Online)

Drogen, Armut, Korruption: Mit der düsteren Cop-Saga „The Wire“ wurde David Simon zum gefeierten TV-Serien-Erfinder. Begonnen hat seine Karriere mit einem Buch: „Homicide“. Jetzt ist das Metropolen-Porträt, das auch ein Bericht vom Niedergang des US-Imperiums ist, endlich auf Deutsch erschienen.

Der Text über David Simons Kosmos steht hier.

David Simons Gesamtwerk ist übrigens nicht nur thematisch ein eigener Kosmos, auch personell, weit über die Schauspieler hinaus: Ed Burns, von Anfang an Co-Autor von Simons TV-Serien, lernte er damals bei den Recherchen für „Homicide“ kennen – Burns war damals Sonderermittler bei der Drogenfahndung.

Noch ein paar Sätze zum Vorwort:
„Simon ist ein begnadeter Faktensammler und Analytiker“, heißt es da, „aber er ist auch ein Junkie. Seine Sucht: Zeugnis ablegen.“ Das Vorwort hat der Autor Richard Price verfasst, seit Anfang der 1990er ein enger Freund von Simon, und auch er ist bekannt für seine Faktensammlerei. Seinen Roman „Clockers“ (im Frühjahr erneut ins Deutsche übersetzt) hatte er damals gerade frisch veröffentlicht, fast zeitgleich mit „Homicide“; sein Kriminalroman „Cash“ erschien voriges Jahr auf Deutsch. Die Romane von Price sind, wenn man so will, die fiktionalen Brüder von „Homicide“.
Dass die Werke von Price wie Simon heute, zwei Jahrzehnte nach ihrer Ersterscheinung, so gefragt sind, ist sicher kein Zufall: Im Bemühen die USA von heute zu verstehen, braucht man Gesellschaftserzählungen, deren Wahrhaftigkeit man vertraut.

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