Zwischen zwei Schluck Hochprozentigem fragte der Reporter den Schriftsteller Fitzgerald, was nun, 1936, aus den Typen geworden sei, die er in seinem Debütroman vor 16 Jahren porträtiert habe. „Die einen wurden Aktienhändler und sprangen aus dem Fenster, die anderen wurden Banker und erschossen sich. Andere wurden Zeitungsreporter – und ein paar erfolgreiche Schriftsteller“, antwortete der Autor. „Oh Gott, erfolgreiche Schriftsteller!“ Daraufhin, so der Reporter, sei Fitzgerald zum Barwagen gestolpert und habe sich nachgeschenkt.
Die Szene mag überzeichnet sein: Doch die 1930er waren schwere Jahre für F. Scott Fitzgerald, der wegen seiner durchdringend klaren Romane längst berühmt war, aber privat wie beruflich in einem Loch saß. Nun erscheint mit „Für Dich würde ich sterben“ ein Band mit 18 unbekannten Kurzgeschichten und Drehbuchskizzen – darunter wahre Perlen -, alle aus jener harten Dekade; der Börsencrash, der Krieg, sie wirkten nach. Sensation hin oder her, der größte Schatz dieses Bandes ist, dass er einen anderen Fitzgerald zeigt: einen sarkastischeren, spielerischeren und, ja, feministischeren.
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