Helene (Martina Gedeck) ist eine blasse Hausfrau in Beige, Schatten unter den Augen, selbst ihre Küche ist matt. Als sie im Radio den Glücksforscher Gluck (Ulrich Tukur) sagen hört: „Ich deute die Wirklichkeit so um, dass sie mich glücklich macht“, sucht sie ihn auf. Ihre Vertrautheit überrumpelt beide, was entsteht, ist „Gleißendes Glück“: Sie offenbaren sich wie niemandem zuvor, sie vom Gatten verprügelt und willenlos, er pornosüchtig. Es ist meisterhaft, wie Regisseur Sven Taddicken in dieser Literaturverfilmung (nach A.L. Kennedys Erzählband) herausfordernde Bilder entstehen lässt, ohne sie zu zeigen. Unvorstellbar ohne Tukur und Gedeck: Weil sie Verletzlichkeit so still zeigen können. Und weil sie glaubhaft machen, wie Liebe aussieht, wenn man schon ein Leben hinter sich hat.
Die Doppelseite zum Film in der Oktoberausgabe von „Brigitte Wir“ sah so aus:
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