Unten, im tiefblauen Meeresdunkel, glitzert von oben das Sommerlicht. Und als der Junge davonschwimmt, weiter ins Blau, düst der Vater hinterher, fängt ihn ein. Ob bei frühen Tauchgängen in Frankreich oder bis in die 70er auf der „Calypso“ zwischen Ozeanen und Antarktis: Jacques-Yves Cousteau und sein Sohn Pierre inspirierten und rieben sich. Der Tiefseefilmer war Charmeur – und egoman. Diese Facetten hat Regisseur und Drehbuchautor Jérôme Salle ins Zentrum des Biopics „Jacques“ gepackt. Ja, die Untiefen – Frauengeschichten, Finanzdebakel, sehr später Wandel zum Umweltschützer – werden nur gestreift. Doch die Vater-Sohn-Story trägt, zudem ist sie brillant besetzt: mit Lambert Wilson als Cousteau, Pierre Niney (“Frantz”) als Sohn und Audrey Tautou als Gattin, die knallhart den Laden auf See zusammenhält.
Dazu ist der Film spektakulär fotografiert, über wie unter Wasser: in Ozeanblau, Antarktisweiß, Mützenrot, dazu das Gelb der Sauerstoffflaschen. So wenige Farben, so klar: Das Wesentliche ist damit unübersehbar.
Die Doppelseite zu „Jacques“ im Dezemberheft von „Brigitte Wir“:
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