Auf Arte läuft die dänische Politikserie „Gefährliche Seilschaften“ an, von den Machern der mit Preisen ebenfalls überhäuften „Kommissarin Lund“-Staffeln.
Hier steht meine Rezension.
Was auszusetzen hatte ich übrigens auch – die Kritik an der Inszenzierung der Premierministerin als Naivchen fiel leider der redaktionellen Kürzung zum Opfer. Daher wenigstens hier:
Ausgerechnet bei der Hauptfigur muss man dann doch hin und wieder die Stirn runzeln. Ja, natürlich, die Serie will zeigen, wie Birgitte Nyborg sich durchbeißt, aus Schnitzern lernt, auf Widerstände knallt. Aber so naiv und strategisch unbedarft wie sie in den ersten zwei Folgen dargestellt wird, ist das fast eine Frechheit. So etwa gleich am ersten Tag nach der Wahl. Sie setzt sich an die Längsseite des Tischs, sie will die Verhandlungen für die Regierungsbildung aufnehmen. Und dann kommt einer der Altvorderen, fläzt sich in den Stuhl, reißt das Wort an sich, erklärt die Verhandlung für lächerlich, krallt sich noch eine Plundertasche vom Teller und verlässt den Raum. Nicht ohne süffisant zu bemerken, sie solle sich besser ans Kopfende setzen, um ernst genommen zu werden. Und als dann auch noch ihr Mann ihr, der langjährigen Parteichefin, sagt: „Wenn Du den Job haben willst, musst Du ihn Dir nehmen“ und „Du musst bluffen“, hat man vollends den Eindruck, diese Figur soll als unfähig vorgeführt werden. Als ob Männer ihr ihren Job erklären müssen.
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