Unlängst kursierte eine Grafik. Rot, Blau, Türkis, lauter Zackenlinien, die zeigten, was die Briten seit 2007 beschäftigte. Darunter das Gesundheitssystem NHS, Immigration und: die EU. Erstaunlich: vor 2016 zeigten die Briten kaum Interesse für Europa. Dann schießt die Linie der Aufmerksamkeit nach oben, es war die Zeit des EU-Referendums. Der Kipppunkt. Danach der ewige Brexit-Strudel.
Wie auf einmal die EU zum Fixpunkt allen Übels wird, wie Ressentiments sich in Familien einschleichen, das zeichnet Jonathan Coe in seinem multiperspektivischen Gesellschaftsroman „Middle England“ nach. Von 2010 bis 2018, als der Austritt längst schon mehrfach vollzogen hätte sein sollen. Und eine Handvoll Figuren seines Ensembles doch einen Weg finden, dem Irrsinn zu entkommen.
Hier die ganze Rezension.