Eine junge Frau in einem Steinhaus in der irischen Pampa: In ihrem unvergleichlichen Debüt „Teich“ bricht Claire-Louise Bennett mit allem, was wir über Einsamkeit und Literatur zu wissen glaubten. Beispiel gefällig? „Habe eben mein Abendessen in den Müll geworfen. Ich wusste schon während des Kochens, dass …
„Das Schlimmste im Sport“, heißt es zu Beginn, „ist der vierte Platz bei Olympia.“ Dem Film selbst passiert noch etwas Schlimmeres, denn er verpasst einen Medaillenrang viel deutlicher. Trotz Aaron Sorkin. Trotz Jessica Chastain. Wieso? Die gesamte Rezension hier.
Früher Simmel und Loriot, heute Kehlmann und Ferrante – Bestsellerlisten faszinieren Jörg Magenau. Der Literaturkritiker hat über sie geschrieben und findet: Jeder Bucherfolg spiegelt die Stimmung einer Ära. „Ich bin ein großer Freund tabellarischer Weltordnungssysteme wie etwa der Bundesligatabelle“, sagt er. „Sie schaffen eine Ordnung. Die …
Es sind Geschichtsbrocken, die Zeit und Raum komprimieren: In „Die kommenden Jahre“ setzt Norbert Gstrein als Erzähler einen Glaziologen ein, der diesem „aus Schichten und Schichten von gefrorenem und zusammengepresstem Schnee“ nachforscht, dieser „vieltausendjährigen Stille“. Und es scheint, als habe Gstrein mit diesem Richard endlich eine …
100 Jahre nach der Revolution richtet die britische Wissenschaftsjournalistin Laura Spinney die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt, der bei der Aufarbeitung der politischen Umstürze bislang wenig beachtet wird: Sie deklariert 1918 zu dem Jahr, in dem „Die Welt im Fieber“ lag: Während in Europa und Nordamerika der …
Mit „Aufbruch ins Ungewisse“ ist Regisseur Kai Wessel („Zeit der Helden“) ein Film gelungen, der mit seiner existenziellen Wucht alles Talkshowgerede über Flucht seit 2014 ersetzen kann. Und der leider Jahre zu spät kommt. Bleibt zu hoffen, dass die „Maischberger“-Runde über „Flucht aus Europa“, die am …
Wenn sich Filmtrilogien von Folge zu Folge steigern, dann gilt das für Teil drei der Pseudo-Sadomaso-Story „Shades of Grey“ auf allen Ebenen: die Rollenklischees noch widerwärtiger, die Sexszenen noch erwartbarer, die Handlung noch egaler. In Zeiten von #metoo ist dieser Film von Regisseur James Foley nur …